Verglichen mit Öl- oder Gasheizungen sind Wärmepumpen wartungsarm. Gänzlich wartungsfrei sind sie jedoch nicht. Filter und andere Verschleißteile weisen eine begrenzte Lebensdauer auf. Für einige Modelle ist darüber hinaus eine regelmäßige Kontrolle des Kältemittelkreislaufs vorgeschrieben.
Welche Wartungsintervalle sind empfehlenswert?
Hier empfiehlt es sich, den Vorgaben des Herstellers zu folgen, wenngleich diese nicht verbindlich sind. Für die Mehrzahl der Geräte raten die Hersteller, Inspektionen und Wartungen alle zwei Jahredurchführen zu lassen. Vorgeschrieben ist allerdings eine jährliche Prüfung des Kältemittelkreislaufs auf undichte Stellen, sofern die Wärmepumpe mehr als drei Kilogramm Kühlmittel enthält.
Warum sollten freiwillige Wartungen durchgeführt werden?
Im Grunde könnte man hier all die hinlänglich bekannten Gründe aufführen, warum bei einem Auto nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen durchgeführt werden sollten, sondern auch die vom Hersteller vorgegebenen Inspektionen. Wartungen dienen nicht nur dazu, die Funktionssicherheit der Wärmepumpe zu gewährleisten. Sie dienen auch dazu, die Energieeffizienz sicherzustellen. So sind beispielsweise viele Ursachen denkbar, die den Stromverbrauch unnötig steigern. Dazu zählen verschmutzte Filter ebenso wie Luft in Flüssigkeitskreisläufen. Manchmal steigt der Stromverbrauch auch durch suboptimale Einstellungen der Reglung. Eine unnötige Erhöhung der Temperatur des Heizwassers oder des Brauchwassers um nur wenige Grad kann zu einem deutlich erhöhten Stromverbrauch führen.
Geringe Wartungskosten
Der relativ geringe Wartungsaufwand für Wärmepumpen schlägt sich natürlich auch in niedrigen Wartungskosten nieder. Meist belaufen sich die jährlichen Wartungskosten auf weniger als 100 Euro pro Jahr.
Wartungsfrei?
Luft-Luft-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen zwingend eine Wartung. Die angesaugte Umgebungsluft wird früher oder später zu einer erheblichen Verschmutzung der Filter führen. Andere Wärmepumpen verfügen nur über geschlossene Flüssigkeitskreisläufe und sind – solange alle Leitungen dicht sind – hermetisch von der Umgebung abgeschlossen. Theoretisch können sie daher als wartungsfrei angesehen werden, in vielen Quellen werden die Wartungskosten aus diesem Grund mit null Euro beziffert. Der vollständige Verzicht auf eine Wartung ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Denn Erd- und Wasserwärmesonden stellen eine erhebliche Investition dar, weswegen 100 Euro pro Jahr für den Werterhalt gut investiert sind.
Allgemeine Wartungsaufgaben
Bestandteil jeder Wartung ist zunächst die Prüfung der elektrischen Installation. Diese unterscheidet sich nicht von der für andere elektrische Installationen üblichen Prüfung, sie weist also keine Wärmepumpen-spezifischen Besonderheiten auf. Im Vordergrund steht die Sicherheit. Geprüft werden also beispielsweise die Erdung (Schutzleiter) sowie alle Stecker und Kontakte. Daneben gehört auch die Überprüfung der Sicherheitsventile zu den Standardaufgaben einer Wartung, da auch diese für den sicheren Betrieb der Anlage unerlässlich sind. Selbstverständlich wird auch eine Sichtprüfung der gesamten Wärmepumpe vorgenommen, um beispielsweise Lecks in wasserführenden Leitungen zu erkennen. Eine weitere gemeinsame Komponente aller Wärmepumpen ist der Wasserfilter im Heizkreislauf, der ebenfalls geprüft und gereinigt wird.
Spezielle Aufgaben bei Luft-Wasser-Wärmepumpen
Die Besonderheit dieser weit verbreiteten Variante besteht darin, dass das Kühlmittel mittels der Wärme der Außenluft verdampft wird. Daher sind bei einer Luftwärmepumpe zusätzlich der Zu- und Abführungskanal der Außenluft zu prüfen und gegebenenfalls zu reinigen. Indem die Luftwärmepumpe der zugeführten Außenluft Wärme entzieht, reduziert sie zugleich deren Fähigkeit zur Speicherung von Wasserdampf. Daher entsteht am Verdampfer immer Kondenswasser, das über einen Kondensatablauf abgeführt werden muss. Auch dieser wird im Rahmen der Wartung geprüft und gereinigt.
Wartung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe
Hier liegt die Besonderheit im Kreislauf, in dem die Sole durch das Erdreich zirkuliert, um diesem Wärme zu entziehen. Zunächst ist die chemische Zusammensetzung der Sole zu kontrollieren, damit zum Beispiel der Frostschutz gewährleistet ist. Daneben verfügt auch dieser Kreislauf über einen Filter, der geprüft und gereinigt werden muss. Zu prüfen ist ebenfalls der Druck im Solekreislauf. Falls erforderlich wird dabei Sole nachgefüllt. Größere Fehlmengen sind ein Hinweis auf ein Leck, was eine recht aufwändige Suche nach sich ziehen kann. Der Teil der Sole-Leitungen, der innerhalb des Hauses verläuft, wird darüber hinaus auf Kondenswasser geprüft. Kondenswasser auf den Rohren deutet auf eine mangelhafte Wärmeisolierung hin.
Wartung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Hier liegt der Schwerpunkt klar auf den Brunnen, durch die das Grundwasser hochgepumpt und anschließend ins Grundwasserreservoir zurückgeführt wird. Sämtliche Pumpen, Ventile und Filter werden im Rahmen der Inspektion geprüft. Zu beachten ist auch, dass Brunnen einer natürlichen Alterung unterliegen. Diese hängt primär mit der Ablagerung von Verunreinigungen des Wassers oder von chemischen Reaktionsprodukten zusammen. Daher gehört auch eine Sichtprüfung der Brunnen zur Inspektion einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe.
Niedrige Wartungskosten
Die Wartungskosten für Wärmepumpen sind deutlich niedriger als die Wartungskosten für konventionelle Heizungen. Einige Modelle sind theoretisch sogar wartungsfrei, da sie innerhalb ihrer Lebensdauer keinen unvermeidlichen Verschleiß aufweisen. Dennoch ist eine regelmäßige Inspektion empfehlenswert, um den Werterhalt und einen geringen Stromverbrauch zu garantieren.